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Parlamentarisches Frühstück im Deutschen Bundestag

Bild: © n.v.

Kann eine vom Staat unterstützte Altersvorsorge, sei sie betrieblich oder in Form der privaten Riester-Rente, nachhaltig gestaltet werden? Dieser Frage gingen in einem parlamentarischen Frühstück unter der Schirmherrschaft von Sarah Ryglewski (MdB, SPD) in Kooperation mit Gerhard Schick (MdB, Bündnis 90 / Die Grünen) Thomas Küchenmeister (Vorstand Facing Finance e.V.), Dr. Karin Bassler (Geschäftsführerin Arbeitskreis Kirchlicher Investoren in der EKD (AKI)), und Dr. Annabel Ölmann (Vorständin Verbraucherzentrale Bremen e.V.) nach.

In ihren Eröffnungsbeiträgen betonten beide MdB die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei der Altersvorsorge, räumten jedoch ein, dass eine Sicherung der Rendite der Vorsorge oftmals Vorrang habe. Außerdem sei es schwer, Nachhaltigkeitsthemen im Finanzausschuss auf die Tagesordnung zu bringen.

In seinem anschließenden Redebeitrag machte Thomas Küchenmeister darauf aufmerksam, dass staatlich geförderte Altersvorsorge aufgrund fehlender Regulierung des Finanzsektors in Bezug auf Nachhaltigkeit keine Rücksicht auf ethische, soziale ökologische Kriterien nimmt. Zu diesem Ergebnis kommt das seit 3 Jahren durchgeführte Projekt Faire-Rente, das heute passend zum Termin im Bundestag seine aktuellsten Resultate veröffentlichte. Demnach sind von über 800 untersuchten Fonds nur ca. 6% nachhaltig in dem Sinne, dass die Fonds in keine Unternehmen investieren, deren Geschäftspraktiken nachweislich soziale, ökologische und ethische Risiken und Verletzungen darstellen. Deshalb fordert Facing Finance seit Jahren, dass soziale, ökologische und ethische Mindeststandards auch für den Finanzsektor gelten müssen, insbesondere wenn Investments durch den Staat gefördert werden. Ein entsprechendes Positionspapier und Hand-out wurden verteilt.

Nachfolgend präsentierte Dr. Karin Bassler in ihrem Beitrag den Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der evangelischen Kirche mit dem Fazit, dass eine nachhaltige und gleichzeitig sichere sowie rentable Anlage für die Altersvorsorge möglich sei. Dr. Annabel Ölmann schloss mit einem Einblick in die Verbraucherperspektive ab und legte nahe, dass Verbraucher*innen ein starkes Interesse für nachhaltige Investments hätten, sofern diese verfügbar und transparent seien.

Facing Finance dankt allen Teilnehmenden für die Beiträge und die anschließende Diskussion.

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